Im Alter scheint alles rückwärtszulaufen, nicht nur die körperliche Fitness baut sich wieder ab, die Lebenskräfte schwinden – und es gibt wieder Taschengeld. Zumindest bei Bedürftigkeit, wenn man als Rentner in einem Alten- oder Pflegeheim lebt. Der 81-jährige Thomas F. wohnt seit Dezember 2021 in einem Senioren- und Pflegeheim und bekommt ein monatliches Taschengeld in Höhe von 135 Euro, letztes Jahr waren es 121 Euro. Durch die regelmäßig anfallenden Extrakosten ist er allerdings mittlerweile beim Heim verschuldet.

Was müssen Heimbewohner selbst bezahlen?

Senioren, die im Pflegeheim leben, sind rundum versorgt. Schon, aber … Sie haben dennoch Ausgaben, die beglichen werden müssen. Der durchschnittliche „Barbetrag“, wie das Taschengeld im Sozialgesetz genannt wird, liegt seit Januar 2023 bei 135,54 Euro. Reicht dieser für anfallende Unkosten, und bleibt noch etwas für persönliche Wünsche übrig?

Zu den Extraausgaben zählen beispielsweise Friseur, Fußpflege, Telefonkosten, einmalig die Wäschebeschriftung im Heim, Kleidung, Schuhe, Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente, die die Krankenkasse nicht übernimmt, Beschäftigungsmaterial wie etwa Malutensilien, Zeitschriften, Süßigkeiten, Obst, Ausflüge, Zigaretten oder Rollos im Heimzimmer. Thomas F. musste zudem bisher die Transportkosten zum Arzt bezahlen, jedes Mal, wenn sein Katheter neu gelegt werden musste. Und das kommt ziemlich oft vor. Mittlerweile ist er ins Minus gerutscht, ohne dass er Geld für kleine persönliche Wünsche ausgegeben hätte. Glücklicherweise hat sich vor Kurzem herausgestellt, dass medizinisch notwendigen Fahrtkosten zum Arzt oder ins Krankenhaus, und dazu zählt die Katheterlegung auch, von der Krankenkasse übernommen werden.

Dennoch: Gewährleisten 135 Euro Taschengeld zumindest ein Stück Unabhängigkeit im Alter, ein wenig Freiraum für die Erfüllung eigener Bedürfnisse? Immerhin hat der Rentner ein Leben lang gearbeitet und verliert im Alter alles: Selbstbestimmung, freie Handlungsmöglichkeiten, Autonomie. Das Taschengeld, das er bekommt, schmilzt nur so dahin für sonstige Ausgaben.

Was sich der Rentner wünscht

Thomas F. (81) arbeitete als Dekorateur und später auf dem Bau. Er liebt es, sich künstlerisch auszudrücken, sei es in Bildern oder Schnitzereien. Malutensilien kann er sich von seinem Taschengeld leider nicht leisten, da er davon zudem bestimmte Medikamente, die die Krankenkasse nicht übernimmt, bezahlen muss. Auch Freizeitaktivitäten sind nicht mehr im Budget, seien es gelegentlich Besuche in Kunstausstellungen, Theatern oder Konzerten, ab und an mal in einem Café oder Restaurant. Sein Handlungsspielraum liegt bei nahezu null.

EIN HERZ FÜR RENTNER hilft

Thomas F. wandte sich Hilfe suchend an EIN HERZ FÜR RENTNER E.V. Wir unterstützen Rentner in Not mit finanzieller Hilfe im Alter und konnten so auch Thomas F. unter die Arme greifen, denn er wusste keinen Ausweg mehr. Wir haben ihm mit einer finanziellen Zuwendung für lichtundurchlässige Vorhänge und Rollos für sein Heimzimmer geholfen.

15.06.2023