Menschen zu helfen, ist eine schöne und erfüllende Sache. Gerade Menschen, die aufgrund ihres Alters ihr Leben kaum noch selbst in bessere Bahnen lenken können, sind auf Unterstützung angewiesen. Ist die Rente gering, bleibt in den meisten Fällen ein ruhiger Lebensabend verwehrt. Denn oft ist es so, dass die Kinder bedürftiger Senioren selbst kaum genug Geld haben, sich oder ihre eigenen Familien zu versorgen. Aber viele von Armut betroffene Rentner stehen auch völlig allein da, haben nichts und niemanden mehr. Umso dankbarer sind sie, wenn sich jemand ihrer annimmt. Die Ämter tun dies bis zu einem gewissen Grad, aber das Menschliche bleibt dabei größtenteils auf der Strecke.

Zuwendung statt Abfertigung

Der Verein Ein Herz für Rentner e.V. gibt sein Bestes, auch Herz neben finanzieller Zuwendung mit einfließen und für die Rentner fühlbar werden zu lassen. Die meisten Senioren*innen bestätigen uns genau das mit so viel Dankbarkeit und Rührung, dass uns am Telefon manchmal die Worte fehlen, diesen Dank annehmen zu können. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel, wie es so schön heißt.

Das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden

Wir sind es unseren Spendern gegenüber schuldig, ausschließlich Senioren zu unterstützen, die zu 100 Prozent unseren Richtlinien entsprechen. Sprich Rentner, die ein Leben lang gearbeitet haben, sich aber dennoch von ihrer Rente nicht das Nötigste zum Leben leisten können. Kann dieses nicht nachgewiesen werden, lehnen wir den Antrag ab.

Manche Rentner fühlen sich zu Unrecht abgelehnt. Für Unmut sorgt teilweise auch das Empfinden, eine zu geringe finanzielle Unterstützung zu bekommen. Die Gegenreaktionen reichen in seltenen Fällen von Drohanrufen über Drohbriefe bis hin zu körperlicher Gewalt und lautstarker Schimpferei gegenüber den Mitarbeitern des Vereins. Ein „Fall“ endete sogar wegen Körperverletzung vor Gericht.

Respekt statt Drangsalierung

„Wir legen intern als auch extern großen Wert auf einen respektvollen Umgang“, so die Vereinsgründerin Sandra Bisping. „Wird uns dieser nicht entgegengebracht, sehen wir rigoros von einer Unterstützung ab.“

Nichtsdestotrotz lieben wir unsere Arbeit und sind mit vollem Einsatz dabei, wenn es darum geht, Senioren in Armut zu unterstützen und neue Projekte für unsere Rentner ins Leben zu rufen. Auch wenn es der ein oder andere vielleicht nicht glauben mag. Denn in den meisten Fällen bekommen wir viel zurück: Vertrauen, Nettigkeit, Dankbarkeit, Freude, Respekt, Zuverlässigkeit und Kooperation. Und so sollten wir einander begegnen.