Heutzutage in die Spirale der Altersarmut hinabgezogen zu werden, ist nicht schwer. Corona treibt als zusätzlicher Motor diese Entwicklung mit an. Mit der Armut aber zu leben, ist umso schwerer. Alles, was damit verbunden ist, lässt den Selbstwert und die Würde Stück für Stück bröckeln. Sei es der Gang zu den Ämtern, die permanenten Offenbarungen der Lebenssituation, Absagen zu bekommen, zu wenig zu bekommen, woanders wieder um Hilfe zu bitten, die Tage bis zur nächsten Rentenauszahlung zu zählen, weil das Kleingeld bereits wieder knapp ist. Auf dem Boden zu schlafen, weil das Bett längst kaputt gegangen ist, im Winter zu frieren, weil eine neue Winterjacke zu teuer ist. Zu teuer sind auch die Medikamente, die oft selbst gezahlt werden müssen. Die Brille müsste mal wieder ersetzt werden, weil die Dioptrien angepasst werden müssen. Aber es mangelt am Geld. Trotz Grundsicherung. Alles ist so knapp bemessen, dass sich das Gedankenkarussell um nichts anderes dreht als um Existenzängste, Verzicht und Elend.

Abwärtsspirale und Gedankenkarussell münden nur allzu oft in Depressionen, Verzweiflung und Ausweglosigkeit. Einsamkeit und Isolation verschlingen als düstere Schatten noch den letzten Funken Hoffnung auf Besserung. Es gehört viel Kraft dazu, sich als bedürftiger Rentner nicht unterkriegen zu lassen.

Hilfe in der Armut

Um Armut auszuhalten, braucht es einen inneren Anker, mentale Kraft und Unterstützung von außen. Den inneren Anker hat vielleicht nicht jeder Mensch im Leben finden können, umso wichtiger ist es, dass es Hilfe von außen gibt: finanziell und mit Herz. Wir vom Verein Ein Herz für Rentner sind sehr um das Wohl der Senioren, die sich uns anvertraut haben, bemüht und wollen ihnen das Gefühl geben: „Du bist bei uns willkommen. Wir helfen dir gern. Du bist nicht allein. Wir wollen, dass es dir gut geht.“ Die Resonanz, die uns entgegengebracht wird, spricht Bände der Dankbarkeit, der Rührung und der Freude. Mit Respekt und Wertschätzung wollen wir helfen, die Würde und den Selbstwert unserer Senior*innen wieder aufzurichten.

Senioren beschenken Ein Herz für Rentner

Die Hilfe des Vereins würdigt jeder Rentner auf seine Weise, durch ergreifende, liebenswerte Danksagungen oder auch durch vielerlei handfestes Engagement. Wir haben richtige Künstler unter unseren Senioren, die die schönsten Bilder malen. Andere kümmern sich um unsere Beete und stecken viel Zeit und Liebe in die Bepflanzung. Beschliffene und polierte Steine haben wir als Handschmeichler bekommen. Zu Weihnachten werden wir mit selbst gebackenen Plätzchen versorgt. Im Winter hat schon jeder von uns ein Paar handgestrickter Socken erhalten. Der Einsatz unserer Rentnerinnen beim Mundschutzenähen war überbordend. Auch kleine Täschchen für Taschentücher und Kirschkernkissen haben Seniorinnen für die Weihnachtstüten unserer Rentnergemeinschaft genäht. Oder Dankesbriefe werden beklebt mit kleinen Schokoladen und Tütchen Badezusatz. Und auch die Bereitschaft, bei Fotoshootings, TV-Drehs oder Zeitungsinterviews mitzumachen, ist ein Geschenk für uns, über das wir uns sehr freuen.

Wir sind füreinander da

Unseren Rentnern ist es ein Bedürfnis, etwas zurückgeben zu wollen. Für sie ist es keine Selbstverständlichkeit, Hilfe zu bekommen. Zu dunkel war der Tunnel, durch den sie hindurchmussten, bis sie bei Ein Herz für Rentner e.V. eine Anlaufstelle gefunden haben, die sie ein Leben lang unterstützt. Der Alltag ist zwar noch schwer genug, aber Momente der Erleichterung und der Freude sind garantiert. Und Momente der Freude bekommen wir auch von unseren Rentnern zurück. Wir sagen Danke für euer Engagement, euer Vertrauen, für die Kuschelsocken und leckeren Kekse! 😉