Die derzeitig sich zuspitzende Altersarmutsproblematik verdunkelt nur allzu leicht die Zuversicht in eine angenehme Zukunft. Gerade die betroffenen Seniorinnen und Senioren stecken tagtäglich in einem Überlebenskampf mit zu bezahlenden Rechnungen, der Beschaffung notweniger Kleidung, Lebensmittel oder Medikamente. Die finanzielle Not führt zudem oft in die Einsamkeit, da die finanziellen Mittel fehlen, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. In den schweren Lebensgeschichten zeigen sich aber auch Lichtstreife von Hilfsangeboten, um die finanzielle Misere und Einsamkeitskrise zu entschärfen.

Ein Herz für Rentner macht sich stark gegen Isolation im Alter

Der Verein steht genau dafür ein, einsamen Menschen im Alter Angebote zu machen, die sie aus ihrer Isolation herausführen. Dazu gehört eine Reihe von wechselnden Veranstaltungen, die mehrmals monatlich stattfinden. So gibt es vierzehntägig einen Kaffeeklatsch. Wer möchte, kann unangemeldet vorbeischauen und bei Kaffee und Kuchen den Austausch mit gleichgesinnten Rentnern suchen. Weitere Geselligkeitsangebote sind zum Beispiel Zaubershows, Kutschfahrten, Museumsführungen, Oktoberfestbesuche, Konzerte, Theater, Weihnachtsmarktumtrunk und vieles mehr. Darüber hinaus haben die Senioren die Möglichkeit, für 1 Euro in einer großen renommierten Kantine täglich Mittag zu essen.

Neue Freundschaften

Dank dieser Veranstaltungen haben viele Rentner neue Kontakte geknüpft, Freundschaften geschlossen und sind ihrer Einsamkeit zumindest zeitweise entkommen. Sie besuchen sich gegenseitig im Krankenhaus, telefonieren miteinander, gehen spazieren oder treffen sich unabhängig vom Verein zu einem Plausch und Gedankenaustausch, der für die physische und seelische Gesundheit so wichtig ist. Denn den Rentnern gemeinsam ist ihre schwierige Lebenssituation, die oft mit Scham und Peinlichkeit behaftet ist. Darüber mit gegenseitigem Verständnis zu sprechen, erleichtert die mentale Last, die eigenen Existenzängste allein bewältigen zu müssen.

Mut trotz Scham

Sich an eine Hilfsorganisation wie den Verein Ein Herz für Rentner zu wenden, erfordert von vielen eine Menge Überwindung, denn zu groß ist das Unbehagen, seine notdürftige Situation zu offenbaren. Sandra Bisping, 1. Vorsitzende vom Verein Ein Herz für Rentner, möchte alle Rentnerinnen und Rentner ermutigen, diese Scham zu überwinden. „Denn wir wollen helfen, dass die Rentner auch wieder schöne Momente erleben. Unser Verein ist wie eine große Familie, in der sie gegenseitig füreinander da sein können.“ Der Veranstaltungskalender wird ständig erweitert, da findet sich bestimmt für jeden ein interessantes Thema.