Das Risiko in Armut zu leben, steigt dramatisch an. Nach Angaben der Bundesregierung bekamen 51,4 Prozent der Altersrentner im Jahr 2018 weniger als 900 Euro – das sind mehr als 9,3 Millionen Menschen. Bei den Daten handelt es sich um Rentenzahlbeträge – also nach Abzug von Sozialbeiträgen und vor Steuern. Laut dem statischen Bundesamt ist die Armutsgefährdung regional sehr unterschiedlich verteilt: Sie lag 2018 etwa in Bayern bei 11,7 Prozent, in Bremen bei 22,7 Prozent. Dort ist also fast jeder Vierte armutsgefährdet.

Die Zahlen sind alarmierend
Gerade die starke Zunahme der Armutsgefährdung bei Senioren in den letzten zehn Jahren ist alarmierend. Für Ältere ist es besonders hart, dass sie nach einem langen Arbeitsleben oft nur eine geringe Rente bekommen. Mit dieser Rente können sie die steigenden Kosten für Miete oder Strom kaum bezahlen. Schuld an der Mini-Rente sind die niedrigen Löhne. Diese zögen auch niedrige Renten nach sich. Wenn ältere Menschen Grundsicherung erhalten, verschlimmert sich die Situation noch mehr. Die Regelsätze sind viel zu niedrig berechnet und reichen kaum zum Leben.

Arbeiten trotz Rente
Immer mehr Rentner kommen mit Ihren Einkünften nicht über die Runden. Oft sind die Senioren aber körperlich zu angeschlagen, um sich etwas dazu zu verdienen und selbst rüstige Senioren überlegen sich zweimal, ob sie arbeiten, da der Verdienst wieder mit der Grundsicherung verrechnet wird. Viele sind zudem verschuldet. Die aktuelle Überschuldungsstatistik des Statistischen Bundesamts zeigt, dass 62,9 Prozent der Schuldnerinnen und Schuldner im Alter von 65 Jahren und älter sind. Grund für die Überschuldung sind ebenfalls die drastisch gestiegenen Mieten und Energiekosten.

Schnelle Hilfe mit Herz
Auch den Verein Ein Herz für Rentner erreichen tägliche Hilferufe von Rentnern, denen die Rente für die wichtigsten Dinge im Leben reicht. „Wir helfen schnell und unkompliziert mit finanzieller Soforthilfe für beispielsweise Lebensmittel, Brillen, Waschmaschinen, Kleidung“, so die zweite Vorsitzende des Verein Jennifer Strunk. „Ein Großteil unserer Rentner hat jahrzehntelang in der Gastronomie, der Pflege oder im Handwerk gearbeitet und die Rente ist viel zu knapp. Dem wollen wir mit unserer Hilfe entgegenwirken und den Rentnern etwas Würde zurückgeben.“