Wer als Single weniger als 917 Euro im Monat zur Verfügung hat, wird in Deutschland als arm eingestuft. Besonders häufig trifft das auf Arbeitslose und Alleinerziehende zu. Allerdings sind auch immer mehr Rentner von Altersarmut betroffen. Laut Statistischem Bundesamt gelten 15,6 Prozent der Rentner als arm. Alarmierend, denn diese Zahl steigt kontinuierlich an. Zum Vergleich: 2006 waren es noch 10,3 Prozent.

Arm trotz Arbeit
Wer am Ende seines Lebens trotz vieler Jahre der Erwerbstätigkeit arm ist, kann aus eigener Kraft an dieser Situation so gut wie nichts mehr verändern. Für viele ist ein Hinzuverdienen allein aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Auch sind die Arbeitsmöglichkeiten für Rentner nicht gerade üppig. Da bringt die zerbrochene Brille oder ein kaputter Kühlschrank das Budget ganz schnell an seine Grenzen.

Arme Rentner werden mehr
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Im Gegenschluss bedeutet dies, dass es vermutlich auch immer mehr arme Rentner geben wird. Die Bundesregierung reagiert mit ihrer Rentenpolitik regelmäßig auf diese demographische Entwicklung. Zum Beispiel mit der Einführung einer längeren Lebensarbeitszeit bis 67 Jahre. Doch nicht viele Berufstätige werden noch bis zu diesem Alter voll arbeiten können. Und ein lückenloses Erwerbsleben ist ebenfalls nicht sicher. Das zeigt die hohe Arbeitslosigkeit nach der Wende. Um später nicht in Armut zu enden, sollten mindestens 35 Versicherungsjahre nachweisbar sein.

Altersarmut – was ist das?
Für den Begriff der Altersarmut gibt es keine klare Definition. Laut EU sind Menschen von Armut bedroht, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens ihres Landes den Lebensunterhalt bestreiten müssen. In Deutschland sind das derzeit für einen Einpersonenhaushalt 917 Euro monatlich. Eine Zahl, die je nach Region eine andere Bedeutung haben kann. In Großstädten und wirtschaftlichen Ballungsgebieten ist das Leben oft teurer als auf dem Land. Aber deswegen alle armen Rentner in ländliche Gebiete umsiedeln, ist auch keine Lösung.

Hilfe für Bedürftige
Die Politik steht der ganzen Thematik ideenlos gegenüber. Hier wird eher verdrängt als angepackt. Die Prognosen für die Zukunft sind nicht gerade rosig. Gerade deshalb ist unsere Arbeit bei „Ein Herz für Rentner“ so wertvoll. Wir theoretisieren nicht, sondern packen an! Wir unterstützen in Armut lebende Rentner finanziell – zum Beispiel beim Kauf einer neuen Brille, bei der Reparatur der Waschmaschine oder bei der Zuzahlung von Medikamenten. Und weil Altersarmut oft mit Einsamkeit einhergeht, ermöglichen wir es ihnen, am sozialen Leben stärker teilzunehmen. Wir organisieren und finanzieren einen Cafébesuch oder einen Ausflug mit anderen Rentnern. Ganz nach unserem Motto: Gemeinsam. Für mehr Würde im Alter.