Der Mietwohnungsmarkt, vor allem in Städten wie München, Stuttgart oder Frankfurt sowie deren Einzugsgebiete, ist in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert. Dramatisch gerade für diejenigen, die trotz jahrelangen Arbeitens nie in der Lage waren, sich eine Eigentumswohnung oder ein kleines Häuschen zu kaufen. Sie sind nach wie vor auf Wohnen zur Miete angewiesen. Und das wird bekanntlich immer teurer.

Es trifft vor allem Menschen, die in Handwerks- oder Dienstleistungsberufen arbeiten. Wer noch im Berufsleben steht, mag über die Runden kommen. Doch was ist im Rentenfall?

Das Beispiel eines Ehepaares aus einer Münchner Vorortgemeinde spricht Bände. Gemeinsam beziehen Sie eine Rente von 1100 Euro pro Monat. Eine Summe, die weit außerhalb der statistischen Altersarmut liegt. Dennoch bleiben dem Ehepaar gemeinsam nur 300 Euro im Monat zum Leben, da die Kosten für die Wohnung monatlich 800 Euro verschlingen. Wohngeld und Grundsicherung gibt es nicht, dafür bekommen sie zu viel Rente. Und eine günstigere Wohnung haben sie bisher auch noch nicht gefunden. Ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, denn günstiger Wohnraum gibt es im Großraum München eher wenig.

Ein anderes Beispiel einer Dame, die in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen lebt: Nach 60 Jahren Tätigkeit als Haushälterin hat sie eine monatliche Rente von rund 800 Euro. Davon zahlt sie 520 Euro Miete, 35 Euro für Strom und 95 Euro für den Notruf. Somit bleiben ihr noch ca. 150 Euro zum Leben. Alamierend.

Auch wenn diese Menschen offiziell nicht in die Rubrik „Armut“ fallen, sie spüren es dennoch ganz deutlich, wie es ist, mit sehr wenig Geld auskommen zu müssen. Viele ältere Menschen sind geplagt von Armutssorgen. Es sind nicht mehr nur Ausnahmen.

Die Politik bewirkt hier nichts. So hangelt man sich von einer Wahlperiode zur nächsten. Ohne Ziel und Plan. Ganz deutlich auch wieder im aktuellen Wahlkampf zur Bundestagswahl im September zu sehen.