Rentnerin Lieselotte T. (71) suchte sich einen Minijob, weil ihr Einkommen aus Rente und Grundsicherung kaum zum Leben reicht. Nach Berechnungen des Amts und den Vorgaben des Sozialgesetzbuchs braucht eine Alleinstehende monatlich genau 416 Euro zum Leben.
Lieselotte bekommt 760,14 Euro Rente, muss davon 596,99 Euro für Miete und Nebenkosten bezahlen. Bleiben nur 163,15 Euro über. Darum zahlte ihr das Amt bisher 252,85 Euro Grundsicherung, um ihren Bedarf von 416 Euro zu decken.

Grundsicherung reicht nicht zum überleben
Von dieser Summe muss Lieselotte Lebensmittel, Strom, Wasser, Telefon, Internet und Kleidung bezahlen. Im Dezember hatte Sie bereits nach drei Wochen ihr Dispolimit von 500 Euro erreicht. Sie beschloss sich einen Job zu suchen. Seit Januar verdient sie als Hausmeisterin 80 Euro im Monat dazu. Obwohl sie herzkrank ist, geht die Rentnerin nun acht Stunden im Monat Treppenhäuser fegen und Rasen mähen.

Amt würdigt ihre Arbeit nicht
Doch jetzt machte ihr die Stadt einen Strich durch die Rechnung: Sie darf von ihrem Mini-Lohn nur 30 Euro behalten – das Sozialamt kürzte ihre Grundsicherung um 50 Euro! Die ehemalige Altenpflegerin ist verzweifelt. „Ich kann mit so wenig Geld nicht leben.” Als Frau H. in Tränen aufgelöst fragte, wovon sie leben sollte, riet ihr die Beamtin des Sozialamts Lebensmittel bei der Tafel zu holen. „Aber da gehe ich doch eh schon hin“, so die 71-Jährige.

Soforthilfe von „Ein Herz für Rentner e.V.“
Der Verein zögerte nicht lange als er von Frau T.‘s Schicksal hörte. Binnen weniger Tage erhielt die Hamburger Rentnerin finanzielle Soforthilfe für ein neues Federbett, Unterwäsche und Schuhe. Frau T. war zur Tränen gerührt: „Endlich habe ich neue Wäsche und ein richtig schönes Bett. Mein altes war schon ganz dünn und abgenutzt. Ich danke dem Verein von Herzen!“